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Kommentar

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Beitrag vom 08.03.2005
Betreff: "vision-d wachstumsmodell"
Von: J. Bernert E-mail: bernert@zuma-mannheim.de

Sehr geehrter Herr Flassbeck!

Die unternehmensfinanzierten neoliberalen Organisationen "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" und "Institut der deutschen Wirtschaft" machen zur Zeit Werbung für ihre "Vision D" (vision-d.de).

Auf der Vision-D-Website ist, bezugnehmend auf das Gutachten der Fünf Wirtschaftsweisen, ein interaktiver Wachstumsrechner platziert: http://www.vision-d.de/Hintergrund.html#abs270 .

Eigentlich wird mit diesem wohl beabsichtigt, auch dem Nichtvolkswirt die "Notwendigkeit" neoliberaler Reformen klar zu machen.

Witzig ist allerdings, daß das Modell, schaut man genau hin und kennt einigermaßen die damit verbundenen Zahlen, anzeigt, daß eine steigende Staatsverschuldung, wenn damit ein Anstieg der staatlichen Investitonen finanziert wird, zu mehr Wachstum führt.

"Steigen die Investitionen des Staates und der Unternehmen in einem 5-Jahres-Zeitraum um jeweils 1%, dann steigt das BIP je Erwerbsfähigen um 0,2%"

"Nimmt das Staatsdefizit um 1%-Punkt ab, steigt das BIP je Erwerbsfähigen um 0,002%"

Einfach den Umkehrschluß ziehen, die Prozentzahlen anpassen, alle volkswirtschaftlichen Effekte berücksichtigen und dann vergleichen.

Da fragt man sich, warum Unternehmen sich mit den oben genannten Organisationen ins eigene Fleisch schneiden.

Neoliberale Reformen nützen kurz- bis mittelfristig (vielen) Managern und nicht den Unternehmen.

Mit freundlichen Grüßen,

Jens Bernert