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Kommentar

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Beitrag vom 10.06.2003
Betreff: These vom "Ende der Nachfrageillusion"
von: Dietrich Krauss
E-mail: dietrich.krauss@swr.de


Sehr geehrter Heiner Flassbeck,

mit großem Vergnügen und Erkenntnisgewinn studiere ich regelmäßig ihre Kommentare zur Wirtschaftspolitik. Sicher haben Sie sich schon einmal mit der These der Angebotstheoretiker, wie sie diese Woche in der Kommune von Helmut Wiesenthal vorgetragen wird auseinandergesetzt, wonach die Nachfragepolitik deshalb ihre Wirksamkeit verloren hat, weil sie offene WIrtschaftsräume ignoriert: Da sich in stark vernetzten Wirtschaftsräumen viele Nachfrageeffekte auf externe Angebote richtet, sei der Arbeitsplatzeffekt des Konsums international verteilt, aber die Kosten fallen national konzentriert an. Vor allem die Nachfrage nach billigen Konsumgütern, wie sie bei einer Lohnerhöhung für die unteren Einkommenschichten angekurbelt würde, bleibe im Gegensatz zu der Nachfrage nach Luxusgütern, im Inland beschäftigungspolitisch wirkungslos. Deshalb gebe es keine ALternative zueiner ´klugen`Angebotspolitki,um positive Sekundäreffekte auf den jeweiligen Sozialraum zu generieren ? Aber, so wäre meine Laienfrage, warum wird dann von denselben Kreisen immer vehement eine Steuerreform gefordert, um den Menschen mehr Geld in die Hand zu geben - doch nicht etwa um Arbeitsplätze in den Tigerstaaten zu schaffen

Klären Sie uns bitte auf !

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dietrich Krauß

SWR Fernsehen
Boschareal
Breitscheidstraße 8
70174 Stuttgart.